Erfahrungen

Eltern berichten vom Familienrat-Training

„Nach Ergo-, Gesprächs- und sonstiger Therapie ist das das Erste, was tatsächlich funktioniert. Unsere Familie ist harmonischer geworden.“

„Ich mische mich nicht mehr so oft in die Diskussion ein, sondern höre zu. Ich fühle mich nicht mehr so verantwortlich für das Gelingen des Familienrats. Seither klappt es erstaunlich gut.“

„Dabei war auffällig, wie sehr der kleinste Sohn (8 Monate) die gemeinsame gute Atmosphäre wahrgenommen hat und der Große (3 1/2 Jahre) sich ernst genommen fühlte mit seinen Wünschen und sich auf alles mehr freute. Es gab keine Trotzanfälle.“

„Ich habe das erst meiner Frau zuliebe gemacht. Das Wichtigste ist für mich – und das hätte ich nie für möglich gehalten –, dass ich etwas abgeben kann, und ausgerechnet an die Kinder! Darauf bin ich stolz. Das war richtig Arbeit für mich! Aber ich sehe den Erfolg und weiß, dass es der richtige Weg ist, trotz meiner anfänglichen Skepsis. Ich finde auch gut, dass ich das zugeben kann.“

„In der vergangenen Woche habe ich es ein paar Mal geschafft, freundlich zu bleiben, wo ich normalerweise gebrüllt hätte. Und die Kinder sind dadurch nicht aufmüpfiger, sondern kooperativer geworden.“

„Peter geht nun in die 11. Klasse und verbringt viel Zeit mit Computerspielen, was natürlich mittlere bis schlechte Noten zur Folge hat. Seit dem Familienrat achte ich jeden Tag auf die Dinge, die ich an ihm schätze, wie z.B. seine Ehrlichkeit, seine Offenheit, seine Ordnungsliebe für sein Zimmer und versuche, mich weniger über die Computerspiele zu ärgern. Nun merke ich seit einiger Zeit, dass es uns beiden viel besser miteinander geht. Vor allem erzählt er mir wieder viel mehr aus seinem Leben.“

„Wir sind alle zu der gleichen Erkenntnis gekommen: Durch das Sich-zugehörig-Fühlen zu einer Gruppe entsteht ein gutes positives Gefühl, das unglaubliche Kräfte zum Beitragen-Wollen entwickelt und das Selbstwertgefühl stärkt.“

„Mir wird immer klarer, dass Gleichwertigkeit viel mehr bedeutet, als ich zuerst dachte. Und dass Familienrat viel mehr beinhaltet, als sich nur mal zusammenzusetzen und Regeln zu erstellen.“

Beispiel einer Familienrat-Sitzung

Im vergangenen ¾ Jahr haben mein Mann Daniel und ich seit der Einführung des Familienrats sehr viel über die Gleichwertigkeit von Kindern und Erwachsenen gelernt, eben praktizierte Basisdemokratie. Für mich als 2-fache Mutter (Philipp ist 5 Jahre und Nadine 2 ½) war es ein Geschenk, die Verantwortung des Familienmanagements in den Familienrat zu geben. Nun sind alle beteiligt und wachsen daran.

Unsere Sitzung beginnen wir mit der Festlegung der Aufgaben, wobei auch Philipp die Aufgabe des Chairman, so heißt bei uns der Vorsitzende, ausfüllt (flüsternde Hinweise von meinem Mann und mir nimmt er gerne an) und Nadine ab und zu Chairman-Beisitzerin ist; beim Protokoll wechseln wir Eltern uns ab. Wir haben immer Blumen oder eine Kerze und etwas zu trinken auf dem großen runden Tisch.

So genießen wir die Ermutigungsrunde am Anfang besonders, da Philipp immer wieder neue positive Sachen an uns bemerkt und mein Mann und ich uns somit immer üben, den Blick auf das Gute zu richten und es auch zu benennen. Nadine mit ihren 2 ½ Jahren hat bisher gerne und lächelnd bei den Ermutigungen für sie zugehört, ab und zu auch „dande“ (=Danke) gesagt und fühlte sich wohl auf ihrem Platz. Wenn es ihr doch zu lang wurde, so holte sie sich selbstständig etwas zum Spielen aus dem Nebenzimmer und setzte sich damit wieder auf ihren Stuhl, unter den Tisch oder stellte sich direkt neben uns; sie war einfach mit dabei.

Ende Mai passierte es: Bei der Frage, wer beginnen möchte mit der Ermutigungsrunde, streckte als erstes die kleine Nadine ihren Finger in die Höhe. Chairman Daniel erteilte ihr das Wort und sie sagte ganz leise mit Blick auf ihren großen Bruder Philipp: „Fiddy toll Nani pielen“ was übersetzt heißt, dass Philipp toll mit ihr spielt. Philipp strahlte übers ganze Gesicht und Daniel und ich waren wie vom Donner gerührt, dass sie sich jetzt hier so selbstverständlich einbringt. Philipp bedankte sich und Nadine sagte dann noch zu ihrem Vater: „Papa söne neue Fenster“, womit sie sich bei Daniel bedankte, dass er es uns durch seinen Job ermöglicht, die alten und kaputten Fenster auswechseln zu lassen und nun schöne weiße Fenster unser Heim zieren. Mein Mann und ich blickten uns an und ich hatte Tränen der Rührung und des Glücks in den Augen ob unserer tollen Kinder.

Die restliche Sitzung verlief sehr fröhlich und harmonisch, wobei wir beschlossen, dass Philipp Mitglied im Lego-Club werden kann und wir diese Woche einmal Lachs-Spaghetti kochen und auch noch auf der Terrasse grillen werden. So schlossen wir die Sitzung nach 20 Minuten und jeder ging glücklich seiner Wege. Ich bin überzeugt, dass durch die frühe Heranführung unserer Kinder an gemeinsame Entscheidungen und das Reden über anstehende Planungen, Wünsche und Aufgaben im Familienrat wir ein sehr gutes Fundament für ihre Selbständigkeit, Konfliktfähigkeit, Sozialkompetenz
... einfach für ihre Zukunft legen.

Erfahrungsbericht zur Ausbildung

Wie es dazu kam
Ich bin Individualpsychologische Beraterin und Erziehungsberatung ist mein Herzensthema. Daher wusste ich von der Einzelberatung, dass Eltern von heute gerne friedlich, freundlich, respektvoll und wertschätzend mit ihren Kindern reden und umgehen möchten. Sie leiden, wenn es ihnen nicht gelingt und der Alltag für beide Seiten laut und stressig ist. Gerne wollte ich Müttern und Vätern das Gefühl vermitteln, dass sie damit nicht alleine sind. Von meinen Beraterkolleginnen hatte ich bereits viel Gutes über die FRT-Ausbildung vom VpIP gehört. Das Preis-Leistungsverhältnis (100 Seiten starkes Handbuch, professionelle Werbematerialien, Kopiervorlagen, Übungen …) und der zeitliche Aufwand (2 x 3 Tage) erschienen mir passend, also meldete ich mich an.

So war‘s
Einige Teilnehmer*innen kannte ich, andere Gesichter waren neu, doch mit dem spielerischen Einstieg kannte ich innerhalb weniger Minuten alle Namen und hatte ein erstes Tool, um mit Gruppen zu arbeiten im Gepäck. Danach ging es weiter mit Hintergrundinfos zur Individualpsychologie und Dreikurs-Pädagogik. Die Dozentinnen vermittelten die Inhalte sehr anschaulich, so war ich niemals müde und völlig dabei. Höhepunkt am ersten Tag war das Handbuch, das von allen mit einem WOW quittiert wurde und auch meine Erwartungen übertraf.

Wer wird mich betreuen zwischen den beiden Ausbildungsmodulen? Diese Frage beschäftigte uns Teilnehmer*innen sehr und ich kann im Nachhinein nur sagen, es war toll für mich so individuell und persönlich auf meinem Weg als Familienrat- Trainerin betreut zu werden. Ich wurde ermutigt und unterstützt, hatte bei allen auftauchenden Fragen meine Dozentin als Ansprechpartnerin und ich darf mich auch nach der Ausbildung jederzeit melden.

Mein persönlicher Gewinn
In sehr kurzer Zeit habe ich intensive Erfahrungen gemacht und auch einen guten Einblick in die „Gewaltfreie Kommunikation“ nach Marshall Rosenberg bekommen. Vor allem die Rollenanspiele – und wie ich diese anleite als FRT – sind ein wertvolles und wichtiges „Werkzeug“, das ich auch in der Einzelberatung einsetze.

Vor allem habe ich viel für mich gelernt, ganz praktisch geübt und in meiner Familie umgesetzt. Auch in meiner Arbeit mit Gruppen, bei Vorträgen und Workshops helfen mir die Inhalte der FRT-Ausbildung enorm. Da habe ich Didaktik gelernt, wie und womit ich Leute begeistern und gewinnen kann, und wo ich ganz persönlich mit meiner Eigenart achtsam sein sollte. (Selbsterfahrung ist auch dabei!)

Das Fazit
Ja, die Ausbildung zur Familienrat-Trainerin ist für mich ein Sprungbrett an Ermutigung und Know-how in der Umsetzung von der Theorie in die Praxis. Ich traue mich jetzt mit Gruppen zu arbeiten, biete Workshops an – nicht nur den Familienrat. Ich soll zwar nicht bewerten, ich tue es trotzdem: 5 von 5 Sternen mit voller Überzeugung. Gut, dass ich diese Ausbildung zur FRT gemacht habe. Meiner Tochter werde ich das zum Geschenk machen für sie und ihre künftige Familie!